2024 war einfach krass. Irgendwie las und hörte ich das von vielen. Ging es Euch auch so?
Ich bin sehr dankbar für 2024, auch wenn es wirklich fundamentale Veränderungen für mich bedeutete: Privat wie beruflich. Ich würde das Jahr als unglaublich lebendig beschreiben und lebendig bedeutet nicht immer nur schön, sondern eben alles, was das Gefühlsspektrum zu bieten hat und das mit voller Intensität.
Ich habe sehr viel geweint dieses Jahr, weil ich meinen Vater verloren habe und ihm dabei zusehen musste, welche Schmerzen er durch diesen sch… Krebs erleidet, wie ein immer so starker Mann plötzlich ganz hilflos wurde, dieser Krankheit und dann dem Tod ausgeliefert war. Und dann musste und muss ich dabei zu sehen wie das ganze Umfeld leidet, insbesondere meine Mutter. Das Leid der Menschen zu fühlen, die man liebt, war für mich immer schon schlimmer als das eigene Leid zu durchleben.
Aber ich bin dankbar dafür, dass ich ihn bis zum Schluss begleiten durfte auf seiner letzten Reise. Ich durfte ganz nah sein und heute sage ich, es gibt kaum einen intimeren und vertrauensvolleren Moment mit einem Menschen als ihm beim Leiden und beim Sterben zu begleiten, weil dann alles weltlich Geschaffene wie Geleistetes, Ruhm, Macht und Geld wegfallen.
Es geht nur noch um den Menschen und dieser Mensch ist angewiesen auf Menschen, denen er wirklich vertrauen kann und die ihn wirklich lieben und einfach da sind. Irgendwie wusste ich das schon immer, aber wenn man dann wirklich erlebt wie ein so nahestehender Mensch geht, ist das nochmal viel intensiver als es nur instinktiv zu wissen, einfach, weil ich es erlebt habe.
Zeitgleich hatte ich beruflich unglaublich viele Momente in denen ich mich so sehr freuen konnte über Wertschätzung und erste Erfolge, was aber immer wieder der Traurigkeit und den fundamentalen Veränderungen im Privaten gegenüberstand, die Gleichzeitigkeit von so unterschiedlichen Gefühlen und Geschehnissen führte regelmäßig zu inneren Zerrissenheiten, ob das denn so alles gleichzeitig überhaupt sein darf. Darf ich mich freuen, obwohl mein Vater im Sterben liegt?
→ „Dein musikalisches Denkmal“ ist endlich gegründet
→ es wurde prämiert mit dem Innostartbonus von Futuresax und dem Freisaat Sachsen und wurde 1 Jahr lang mit 1200 Euro pro Monat gefördert (DANKE von Herzen!)
→ mein Pitch dazu, wurde Pitch des Tages im 3. Gründerforum von FutureSAX
→ ich wurde eingeladen mein Projekt auf der sächsischen Innovationkonferenz vorzustellen
→ ich durfte an einer Weiterbildung in der Sterbebegleitung teilnehmen & abschließen und mein Ehrenamt als spontane Begleiterin für finale Phasen zusagen (wenn die letzte Reise wirklich losgeht) (und ja das war unabhängig von der Krankheit meines Vaters, es war einfach da)
→ 10 innovationsinteressierte Leipziger Beerdigungsinstitute waren so offen für meine Arbeit und geben mein Angebot an ihre Kunden und Kundinnen weiter (an dieser Stelle ein von Herzen kommendes Dankeschön an Euch und Sie alle!)
→ ich durfte mein Projekt auch beim Brückenteam des Leipziger Hospiz Villa Auguste vorstellen und wurde mit Berührung beschenkt und dass auch sie mein Angebot weitergeben (DANKE von Herzen!)
→ ich durfte einen Impulsvortrag bei der wunderbaren und für mich so wichtigen Gründerinnen-Initiative halten und auch beim tollen Format „Lunch & Learn“ von Impact Hub Leipzig (großartige Menschen und Konzept) (DANKE von Herzen!)
→ die LVZ Leipziger Volkszeitung berichtete zur Neugründung mit einem tollen Artikel (DANKE von Herzen!), der wiederum das wunderbare Leipziger Diakonie Hospiz auf mich aufmerksam machte und
→ sie mich im Januar zu sich einluden und sie nicht nur mein Angebot weitergeben,
→ sondern ich auch zum Tag der offenen Tür spielen durfte und
→ sie sich bereit erklärten mit mir zusammen einen Projektvorschlag beim Europäischen Sozialfonds einzureichen, das mehrstufige Bewerbungsverfahren zu durchlaufen und der
→ der dann nun Anfang Dezember mit einem Zuwendungsbescheid ab März 2025 auch unglaublicherweise Wirklichkeit werden kann und ich das tun darf, was ich schon immer wollte: Meine Arbeit zwei Jahre verschenken an die, denen es wirklich ein Lichtblick sein könnte unabhängig von ihrer finanziellen Lage.
→ Und dann bekommt das gemeinsame Projekt „Dein musikalisches Denkmal in der Hospizarbeit“ zum Abschluss des Jahres auch noch den 3. Platz beim SINN Innovationspreis.
DANKE von Herzen liebes Team des Leipziger Diakonie Hospizes, dem Europäischen Sozialfonds, der SAB und natürlich Sinn Sachsen, Sponsor:innen und allen Unterstützenden! Was für ein großer Schritt in meinem Leben! Und ohne Euch und Ihnen, wäre das nicht möglich gewesen!
Und das alles war mit wirklich großen Freuden verbunden, aber auch fundamentalen Ängsten, finanziellen Engpässen (weil überwiegend unbezahlte Arbeit), Selbstzweifeln, Impostorsyndrom vom Feinsten und manchmal auch mit kurzen Panikattacken a la: „Oh mein Gott, was tu ich hier eigentlich, kann ich das überhaupt, was maße ich mir hier an?“
Doch an dieser Stelle hatte ich glücklicherweise immer gute Freundinnen, die mir stets völlig selbstbewusst und gelassen zuraunten: „Nadine, wenn das irgendjemand kann, dann Du, Du tust das doch im Prinzip schon seit Jahren, nur ohne es bewusst gewusst zu haben.“ Ich danke Euch an der Stelle von Herzen: Insbesondere liebe Christina Peters und liebe Masha Potempa.
Und Dank Dir liebe Christina (und der Gründerinnen-Initiative), habe ich soviel gelernt in meiner Gründung von DMD wie in 10 Jahren Selbstständigkeit nicht und ich liebe die Gründer:innen-Bubble ungemein und dank Dir liebe Christina habe ich meine Angst vor Förderanträgen und Exceltabellen verloren. Das ist so ein fundamentales Problem gewesen jahrelang und jetzt bin ich frei davon. Ich kann gar nicht genug DANKE sagen! Und danke für Noah! Und danke Dir lieber Noah für Deine Arbeit!
Ihr seht, ich könnte immer so weitermachen…..drum:
Ich danke allen von Herzen, die mich und/oder meine Arbeit auf welche Weise auch immer unterstützt haben und unterstützen wie z.B. meine geliebten Kulties mit und ohne Patreon <3 , die Crowdfunder:innen bei „Gute Tat“ und treue Begleiter:innen meiner Musik und mir. Ich bin sehr sehr sehr dankbar für jede und jeden von Euch!
Und ich danke natürlich meiner Mama und meiner Familie und zwar von Herzen und danke liebe Papa, dass ich so nah sein durfte!
Nun bleibt mir nur noch Euch allen einen Guten Rutsch zu wünschen alles alles Liebe und Gute für 2025!
Puh, was für ein krasses Jahr. Oder? Wie war Euer Jahr?
Seid alle ganz lieb gegrüßt,
Nadine
PS: und wer mag: Im Januar 2024 wusste ich noch nicht, was das für ein Jahr werden sollte und wie sich meine Pläne ändern sollten. Hier ein Interview im Januar 2024 mit Ali Tschertow von Fishbookletters:https://fishbookletters.de/story/nadine-maria-schmidt-der-fish-im-tee/ (Danke Dir lieber Ali!)
Und hier eines beim Plattenladen der Leipziger Zeitung zum Ende des Jahres:
https://www.youtube.com/watch?v=ElNLw1EQIi4
Foto: Susann Prautsch